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Thursday the 30th of November

Lessons in technique tralala

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Elisabeth Molle – Stellvertreter

Ich habe Tanz in Frankreich und in New York studiert, dann 1983 dort die Ausbildung zur Lehrerin der Alexander-Technik abgeschlossen (ACAT, New York). Seitdem wohne und arbeite ich in Berlin, mit unterschiedlichen freien Tanz- und Theatergruppen, an der UdK, und in Ausbildungsschulen für Alexander-Technik. In den letzen Jahren war mir die freie Bewegungs- und Improvisationsarbeit mit Suprapto Suryodarmo wichtig.

Die Alexander-Technik ist ein wunderbares Werkzeug im Prozess der Reinigung und Vereinfachung des Lebens: sie deckt Gewohnheiten auf, öffnet Räume, sie gibt Wurzeln und Flügel.

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Jonathan Sheratte – Stellvertreter

Meine erste Begegnung mit der Alexander-Technik war 1986. Wahrend ich damals Malerei an einer Kunsthochschule in London studierte, nahm ich eine Anzahl intensiver privater Unterrichtsstunden. Das Verständnis, das die Arbeitsweise der Alexander-Technik für die Probleme der Kreativität aufweist, hat mich begeistert und immer wieder tief berührt. Auf eine sehr spürbare und praktische Weise, die mein Körper unmittelbar erleben konnte, erlaubte mir diese Erfahrung, einige der manieristischen Formen und Techniken, die ich mir durch die Gewohnheiten der Arbeit angeeignet hatte, aufzuhalten und zu überwinden, sodass ich zu einer authentischeren Ausdrucksweise gelangen konnte – eine Revolution in meiner Entwicklung als Künstler.

Zehn Jahre später begann ich meine Ausbildung als Alexander-Lehrer und schloss 1999 bei Dan Armon ab. Je weiter sich mein Verständnis der Technik vertiefte, umso mehr wuchs mein Bewusstsein für eine innewohnende Quelle der Kreativität, eine Art individuelles Verständnis des Daseins, dessen Natur in der Spontaneität und im lebendigen Ausdruck liegt. Diese Einsicht ist nicht nur inspirierend für meine künstlerische Arbeit, sondern öffnet sich zudem auf einen Raum hin, in dem sich Lernen und Entwicklung in verschiedenen Lebenssituationen auf sinnvolle Weise vollziehen kann.

Hannes Daerr – Assistent

Hannes Daerr

Mein Name ist Hannes Daerr und ich wurde 1999-2001 von Dan Armon in Berlin zum Lehrer ausgebildet.

Ich fand über die Musik zur Alexander-Technik und war nach der ersten Stunde überzeugt.

Ich setze die Prinzipien der Alexander-Technik auch im Instrumentalunterricht ein. Daran interessiert mich, wie der präsente Geisteszustand und das Verständnis des menschlichen Organismus als Einheit natürliche Lernprozesse fördern.

Ich bin davon überzeugt, dass das Lernen zu Lernen auch der Schlüssel zu einer ganzheitlichen Gesundheit ist.

 

Simon Fordham – Gedanken zur Diplomarbeit

Als langjähriger Musiker, sowohl bei den Münchner Philharmonikern als auch beim Rosamunde Quartett, plagten mich die üblichen berufsbedingten Wehwehchen, die eine ziemliche Odyssee durch die verschiedensten Körpertherapien ins Rollen gebracht hatten.

Nach einem Besuch in meiner Heimat, wo ich auf gleich zwei Freunde traf, die Erfahrungen mit der AT gemacht hatten – in einem Fall war die Freundin sogar mitten in der Ausbildung – fasste ich mir ein Herz und nahm die erste Stunde. Die löste bei mir das sprichwortliche Aha-Erlebnis aus und ich meinte bald, all meine Probleme gelöst zu haben. Ganz am Anfang hatten wir unser 10-jähriges Quartett-Jubiläum, und bei dem Konzert habe ich mich so wohl gefühlt wie lange nicht mehr!

Dennoch waren diese Flitterwochen nicht von Dauer. Als äußerst zielfixierter Mensch machte ich mich, mit Spiegeln und eisernem Willen ausgestattet, an die Arbeit, und grub mich in ein veritables Loch, aus dem es irgendwann kein Entkommen zu geben schien. Ich war drauf und dran, das Ganze nach etwa vier Jahren hinzuschmeißen, aber suchte in dieser sehr desillusionierten Phase Dans Assistentin, Elisabeth Molle auf. Sie fasste mich kurz an und exklamierte “Aber das ist doch wunderbar. Sie müssen die Ausbildung machen!” Auf ihr Geheiß wurde ich am anderen Tag bei Dan in der Wochenendklasse vorstellig und war alles andere als begeistert. Wie öde, dachte ich mir im Stillen. Wie kann man sich nur drei ganze Jahre damit beschäftigen? Ich blieb zwei Stunden, bezahlte meinen Obolus und meinte unverbindlich, ich würde mich vielleicht mal wieder blicken lassen. Eigentlich sollte ich anschließend sofort zum Flughafen, um nach München zurückzufliegen.

Aus heiterem Himmel kam der absolut irrationale Gedanke: ich storniere den Flug und bleibe. Dieser Sache muss ich ein bisschen näher auf den Grund gehen.

Damals bin ich eine Woche jeden Tag als Gast in der Schule erschienen und in den darauf folgenden Monaten wurde ich ein absoluter Dauergast. Eines sonnigen Tages, auf einer Yogamatte in Tango Vivo liegend, kam eine weitere, auf Anhieb nicht so willkommene Eingebung; es geht zwar gar nicht, aber ich muß das hier machen. Es war eine große Entscheidung, die den Verzicht auf einen Teil meines Berufes nötig machte, aber ich nahm die Strapazen einer Dauerpendelei und die materielle Last eines doppelten Wohnsitzes auf mich, und fing bei Dan an. Die Entscheidung habe ich niemals bereut! Als ich zum ersten Mal an einer Mitstudentin arbeiten durfte, habe ich einen solchen Frieden in mir gespürt. Schleichend veränderten sich bei mir Muster im Alltag und beim Spielen und mir wurde immer klarer, dass dies ein lebenslanger Prozess sein wird. Ich habe auch die beglückende Erfahrung gemacht, von Kollegen angesprochen zu werden, die den Prozess aus einiger Ferne mit ansehen, und auch Interesse an der Technik gezeigt haben, weil es mir offensichtlich so gut getan hat. So gibt es mittlerweile eine kleine Schar von begeisterten Anhängern bei uns in München. Außerdem hat sich meine Unterrichtstätigkeit wie eine Lawine ausgeweitet; es kommen immer mehr Anfragen von Geigern, die eine ganzheitlichere Form des Lernens suchen, und in den letzten Jahren habe ich mehr als zehn Schüler in großen deutschen Orchestern untergebracht.

Dan führt seine Klasse mit einer sehr unaufdringlichen, aber trotzdem allgegenwärtigen Aufmerksamkeit und vermittelt die Prinzipien Alexanders in absolut puristischer Form. Ich fühle mich privilegiert, einen Lehrer mit so großer Erfahrung in der Technik zu haben und bin sehr gepägt von seiner Arbeitsweise, aber auch von seiner Lebensweisheit, die immer wieder in Form kleiner Geschichten offenbart wird, wenn wir allzu ernst zu werden drohen!

Es herrscht eine ausgesprochen kollegiale Atmosphäre, bei der wir auch enorm viel voneinander lernen. Nicht zuletzt profitieren wir auch von vier ausgezeichneten, grundverschiedenen Assistenten.

Verantwortung übernehmen für sich selbst

Viele Hindernisse in unserem Leben entstehen aus zu Gewohnheit gewordenen Denk-, Haltungs- und Bewegungsmustern.

“Diese Dokumentation von Wahrnehmungsvermögen, Intelligenz und Ausdauer, die von einem Manne (F. M. Alexander) ohne medizinische Ausbildung geliefert wurde, ist eines der wahrhaften Epen in der Geschichte medizinischer Forschung und Praxis.”
Nikolaas Tinbergen (Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie)

“Das, was sich unserer Aufmerksamkeit am meisten entzieht, ist das Allernächste, das Vertraute, das, was sich immer gleich bleibt. Und dieses Allernächste sind wir selbst, unsere eigenen Gewohnheiten, unsere Verhaltensweisen …”
John Dewey, (amerikanischer Philosoph, über seine Erfahrung mit der Alexander-Technik)

“Alle wollen es richtig machen, aber niemand hält inne, um darüber nachzudenken, ob seine Vorstellung von richtig richtig ist.” F. M. Alexander

Bemerkungen im Unterricht von F. M. Alexander

Veränderung bedarf eines fortgesetzten Handelns gegen die (eigene) Lebensgewohnheit.

Du kannst nicht etwas tun, was du nicht verstehst, solange du dich daran hälst, das zu tun, was du verstehst.

Endlich sehe ich ein, dass ich, wenn ich nicht atme, atme.

Du kannst nicht durch Koordinierung deiner selbst den Gang der Natur ändern.

Jeder sagt uns ständig, was wir tun sollen, und lässt uns dabei weiterhin das tun, was wir nicht tun sollten.

Was immer jemand in seiner Vergangenheit getan hat, steht in Übereinstimmung mit der ihm gewohnten Geistesrichtung, und der Glaube an diese hindert ihn daran, sie einzutauschen gegen eine neue Ausrichtung, die man ihm zu geben versucht.

Einmal angenommen, du wärst in der Lage, durch magische Kräfte aus einem Dieb einen anderen Menschen zu machen – es würde nichts nutzen. Denn der Mann verfügte nicht über die Erfahrung, einer Versuchung zu widerstehen (nämlich der Erfahrung, auf bestimmte Reize richtig oder falsch zu reagieren, und nach einer falschen Reaktion 99 Mal richtig zu reagieren). Genau diese Erfahrung aber muss ein Dieb machen, damit er sich ändern kann.

Ihr seid hier nicht, um Übungen zu machen oder um zu lernen, etwas richtig zu machen. Ihr seid hier, um in der Lage zu sein, einem Impuls zu widerstehen, der euch ständig irreführt, und zu lernen, mit ihm umzugehen.

Die alte Vorstellung, es richtig machen zu wollen, begleitet uns noch immer – trotz der Tatsache, dass sich die Umstände geändert haben, und unser richtig falsch ist.

Alles, was ich dir zu geben versuche, ist eine neue Erfahrung.

In Present (Dan Armon 2013)

The Alexander Technique proposes that if you have an end to reach, gaining it will evoke a habitual reaction in you, which will cause you to reach your end in a wrong manner. In order to change your reaction, the technique suggests that you stop on the way towards that end, putting it aside, almost out of your mind. Then to give the directions for another use of yourself and then continue towards your end.

How is it possible though to put your end out of your mind and still keep on to it? The more the end is out of my mind, the more my inhibition becomes more real. But how is this possible when I still want to reach my end?

This becomes possible only when the end stops being an end and becomes an aim. An end closes one’s horizon as if there is nothing after it, the future then becoming a destructive element. An aim though is simply one station along your way.

Your way is timeless. It is there in each moment. In the present.

Beyond Dualism (Ivo Gurschler) [PDF]

According to John Dewey (1859–1952) the common source of all other dualisms is to consider mind and body as being separate, whereas the difference is actually rather one of degree and emphasis. Furthermore Dewey is not only convinced that it is actually necessary to do something about this relationship in order to »making it right«, but also that the method of F. M. Alexander (1869–1955) is the proper procedure to experience the continuity of mind and body in actual practice. This insistence on the value of a specific technique seems to be quite a remarkable exception in the common universe of (philosophical) discourse.

What is the best age to study the Alexander Technique (AT)? (Dan Armon 2012)

Learning to be a teacher of the AT is not just about learning a profession. It means setting out on a journey, entering into a fascinating process of change in which one discovers something extremely precious within oneself.

Teaching the AT then becomes a venture of sharing this ‘treasure’ with other people and enriching one’s own experience of it.

Joining this school therefore does not only apply to young people looking for occupation. It is by no means limited by age. Teaching the AT does not have to become one’s main source of income. Even a few lessons a week adds a very special quality to the teacher’s life.

When I studied the AT, there was a woman in my class, a medical doctor, of around the age of 60. Some years later she told me how she enjoyed teaching her neighbors in her retirement home. The AT provides great support in the process of ageing and can alleviate, even avert, the many difficulties confronting the elderly.

We would therefore like to invite people of all ages to come and experience our class for some days, and to see for themselves how this experience relates to their own particular time in life.